Wachhaus des Schießplatzaufsehers
1880 wurde ein unterkellertes, zweistöckiges Wachhaus für den Schießplatzaufseher gebaut. verantwortlicher Architekt war der Königlichen Garnisonsbaumeister Julius Holch. Es bot dem Schießplatzaufseher ein vergleichsweise luxuriöses Domizil.Das Erdgeschoss diente als Wache, das 1. Obergeschoss als Wohnung.
(Die Lage sieht man im Plan von 1893/94 unten. )
Mit seinen Maßen – 9,30 m Breite, 7,30 m Tiefe und 9,50 m Traufhöhe – fügt es sich gut in die neuere Stuttgarter Tradition würfelähnlicher Gebäude ein. Es ist heute das älteste erhaltene Gebäude auf dem Schießplatz.
Nach Gründung des Schießplatzes stand für den gesamten Schießplatzbetrieb nur eine Baracke zur Verfügung. Dort drängelten sich Kantine, Schießscheibenwerkstatt, Büro und Aufenthaltsraum des Schießplatzaufsehers, usw. Für den Schießplatzaufseher stand ein Raum mit etwa 112 m zur Verfügung.
Links steht noch die Fichte. Foto Dosch etwa 2015 |
Nur das Pulver hatte eine eigene kleine Baracke. 1879 zogen Pulver und Munition in eine eigenes festeres Pulverhaus in etwas größerem Abstand um. Die alte Pulverbaracke wurde Aufenthaltsraum für die Mannschaften. (Siehe Plan unten)
Die Bewohner des Wachhauses
Die ständige Nutzung des Wachhauses kann man im Stuttgarter-Adressbuch nachsehen, allerdings erst ab 1909, nachdem 1908 Degerloch zu Stuttgart eingemeindet wurde. In Degerloch wurde kein Adressbuch geführt.
Seit 1909, aber eben wahrscheinlich schon vorher, bis 1925 wohnte Karl Deiniger im Gebäude „Auf der Dornhalde 1“. Bis 1920 oder 21 (1921 fehlt das Adressbuch) trug er den Titel Feldwebel, 1920 bis 24 wurde er unter „Schießplatzaufseher“ geführt und dann als „Polizeisekretär“. Deininger zog danach in die Silberburgstraße 130 um und brachte es 1928 zum Obersekretär. Seine Nachfolger wurden als Aufseher oder Schießplatzaufseher bezeichnet.
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Quellen:HStAS M 17/1 Bü 1295
Gerd Leibrock bei wikipedia
Stuttgarter Adressbücher digital bei der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart
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