RAF

Dornhalde: ein Synonym für die RAF

Berichtet man jemand von der Dornhalde, dann folgt nahezu sicher die Rückfrage:
"Ist da nicht die RAF beerdigt?"
Nicht wirklich, ein bisschen aber schon.
Insgesamt sind sechs Mitglieder der Rote Armee Fraktion auf dem Dornhaldenfriedhof beerdigt worden.

Am 27. Oktober 1977 wurden Andreas Bader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe auf dem Dornhaldenfriedhof beerdigt. Eine gespenstige Veranstaltung: Viel Polizei, viel Presse und Fernsehen, viele Demonstranten und darunter wohl auch etliche Trauernde. 
Stuttgarts Oberbürgermeister Manfred Rommel hatte der Beerdigung zum Ärger seiner CDU-Parteifreunde sofort zugestimmt, auf die ohnehin ein Rechtsanspruch bestand.



Neben diesen drei bekannten RAF-Mitgliedern sind drei weitere auf dem Dornhaldenfriedhof beerdigt worden.

Horst Ludwig Meyer wurde am 15.9.1999 bei einem Feuergefecht mit der Polizei in Wien erschossen und auf dem Dornhaldenfriedhof in einem Urnengrab beigesetzt.
Erschossen wurde er übrigens im Wiener Stadtteil Kagran. Dort befand sich von 1871 bis 1945 ein gigantischer Schießplatz mit zeitweilig 51 Schießbahnen. Auf dem Schießplatz Dornhalde gab es maximal neun Bahnen.

Auf dem obigen Foto aus dem Jahr 2018 kann man die Schrift auf der Grabplatte kaum noch entziffern. Inzwischen wurde das Grab nach 20 Jahren Liegezeit aufgehoben. In der Grababteilung 88 befindet sich jetzt ein durch Platten eingerahmtes Erdquadrat.
Bereits 1980 wurden Juliane Plambeck und Wolfgang Beer auf dem Dornhaldenfriedhof beerdigt. Sie waren bei einem Autounfall bei Bietigheim-Bissingen ums Leben gekommen. Juliane Plambeck wurde später nach Karlsruhe-Rüppurr umgebetet. Ob Wolfgang Beer auch umgebetet wurde oder sein Grab nach der Liegezeit abgeräumt wurde, konnte nicht geklärt werden.

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