Freitag, 8. Mai 2020

Brunnen


Seit 1887 auf der
Dornhalde

Brunnen der Firma Kuhn

Der Brunnen zwischen Scheibenwerkstatt und Wachhaus gehört vermutlich seit 1887 zum Schießplatz. 1881 wurde eine Quelle auf dem Gelände gefasst und eine Wasserleitung gebaut, der Brunnen wurde 1889 daran angeschlossen. 
Die Wasserversorgung war im Sommer sehr kritisch. Oft floss nur noch ein dünnes Rinnsal. (M17/1 Bü 883) 
Das änderte sich erst, als der Schießplatz nach der Eingemeindung von Dergloch an die Filderwasserversorgung angeschlossen wurde. Siehe Text unten.
Der Plan von 1912 unten zeigt einen Hydranten (H), allerdings nicht an der Stelle, an der der Brunnen heute steht.

Firma Gotthilf Kuhn


Gebaut hat den Brunnen die Firma Gotthilf Kuhn. Sie wurde 1852 in Stuttgart-Berg gegründet und entwickelte sich - gefördert durch König Wilhelm und den Leiter der Zentralstelle für Handel und Wirtschaft, Ferdinand Steinbeis - zur führend Eisenfabrik in Stuttgart. In der Nähe der heutigen Gebäude des SWR entstand ein Industriekomplex mit zahlreichen Gebäuden. Hergestellt wurden Dampfmaschinen für verschiedene Anwendungen (ein Plakat zeigt Beispiele) und Eisenguss aller Art, neben Brunnen, auch Treppenanlagen, Straßenlampen und Kanaldeckel. 1903 übernahm die Maschinenfabrik Esslingen die Kuhnsche Fabrik, diese ging wiederum später an Daimler-Benz. Die Fabrikgebäude sind heute restlos verschwunden, aber verschiedene Lampen, Gitter, Brunnen, Kanaldeckel sind noch erhalten. Im Kesselhaus des ehemaligen CVJM-Hauses (heute Furtbachklinik) ist auch noch eine Kuhnsche Dampfmaschine erhalten.

Markus Speidel, der heutige Leiter des Museums für Alltagskultur, Waldenbuch, hat in seiner Zeit beim Stadtmuseum Fotos erhaltener Kuhn-Produkte gesammelt.
Im Sommer 2011 gab es im Muse-O eine Ausstellung „Berg – vor 175 Jahren ans Wasser gebaut“, dabei spielte die Kuhnsche Fabrik eine wichtige Rolle.


Plan von 1912.
Die gestrichelte Linie ist die Wasserleitung.
H bezeichnet einen Hydranten. M 17/1 Bü 895

Schießplatz Dornhalde.
1908 eine Wasserleitung erbaut, welche 
an die städt. Wasserleitung in Degerloch 
(Filderwassergruppe) im Lauchweg 
angeschlossen wurde. Sie führt innerhalb... (M 17/1 Bü 875)
Quellen:
HStAS M 17/1 Bü 875; M 17/1 Bü 883; M 17/1 Bü 895; 

Erik Raidt: „Gehätschelt und gefördert.“ 

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