Kantine

Bewirtet wurden auch Zivilisten.
Ansichtskarte 1896 oder früher

Eine Kantine gab es mindestens seit 1889 ...

Eine Kantine gab es auf  dem Schießplatz vermutlich schon sehr früh. Tatsächlich belegt ist ein Kantinenbetrieb ab 1889, also vier Jahre bevor im Jahr 1893 das Garnisonsschützenhaus gebaut wurde.
In den Akten des Württembergischen Kriegsministeriums befinden sich Pachtverträge von 1889 bis 1913. Bestätigt wird darin auch die Szene, die wir von der Ansichtskarte aus den späten 1890er Jahren kennen (siehe oben):
Die Kantine wurde nicht nur vom Militär, sondern auch von Zivilisten besucht, und es gab Tische und Stühle im Außenbereich. Die Preise waren von der Militärverwaltung vorgeschrieben, „Zivilpersonen“ mussten mehr fürs Bier bezahlen. Nach § 5 im Pachtvertrag von 1889 zahlten Militärs 24 Kreuzer je Liter Bier, Zivilist 30 Kr.
Neben Bier gab es auch Kornbrandwein, Kirschgeist, Heidelbeergeist, Cognac, Brot, Backsteinkäse, Butter, rote und schwarze Wurst.
Für „anständige Aufführung“ der Zivilisten und für eventuelle Beschädigungen durch sie war der Pächter verantwortlich (§ 6). Nach § 8 waren mit Genehmigung durch das Gouvernement auch „Festlichkeiten“ zulässig. Pächter war 1889 der vorherige Schießplatzaufseher Josef Sinner aus Oberndorf. Nach seinem Tod 1890 übernahm seine Witwe den Vertrag bis 1893. Kantinenpächter war im Württembergischen Militär ein beliebter Versorgungsposten für ausscheidende Unteroffiziere und ihre Angehörigen. Der erste Kantinen-Pächter im Neubau von 1893 ist der auf der Karte angegebene Vizefeldwebel Leopold Gruber aus Gärtringen.

Kantinenpächter bzw. Gaststättenpächter

Kantinenpächter Marquart. Ansichtskarte von 1910

Josef Sinner (1889-1890)
Witwe Sinner (1890-1893)
Leopold Gruber (1893 – 1909)
Johannes Marquart (1909 – 1921)
Klemens Schmid (1921 – 1922?)
Maria Schmid (1922? - 1929)
Gustav Mayer (1929 – 1954)
Helene Mayer (1954 – mindestens bis 1962) 







... vermutlich aber schon seit 1879.

In der Universal-Baracke von 1869 stand den Mannschaften ein 33 m2 großen Aufenthaltsraum zur Verfügung. 1879, nach dem Bau des neuen Pulverhauses, wurde die alte Pulverbaracke als Aufenthaltsraum genutzt. Wahrscheinlich wurden danach die 33 m2 als Kantine genutzt. Das ist aber nur eine Mutmaßung.
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Quelle: 
HStAS M 32 Bü 38


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