Pulverhaus. Plan von 1879 |
Plan 1912. Im roten Kreis Pulverhaus bis 1879, danach zunächst Aufenthaltsraum für Mannschaften, nach Bau des Garnisonsschützenhauses 1893 Waschküche. Im blauen Kreis das Pulverhaus ab 1879 |
Trümmer vom Pulverhaus im Wald |
Pulverhaus 1879
Diese bedenkliche Praxis wurde 1879 durch ein nach allen Regeln der damaligen Kunst angelegtes Pulverhaus beendet. (Siehe unten im Plan von 1879 und im Plan von 1912 im blauen Kreis).Es ist per Luftlinie 120 m vom Schützenhaus entfernt. Man erreichte es über eine eigene Zufahrt auf einem 250 m langen Weg. Die ersten 80 m dieses Wegs bilden heute Zufahrt zum Abluftturm des Heslacher Tunnels, geht man 50 m weiter in den Wald hinein, findet man noch einige Trümmer des Pulverhauses (siehe Abbildung unten).
Was war im Pulverhaus
Über die Munitionsmenge, die hier gelagert wurde,
gibt es 1907 eine Zahl: Am 7. November 1907 lagerten hier 100 kg Schwarzpulver
und 50 kg Carbonit.(HStAS M17/1 Bü 849)
Man wird aber davon ausgehen können, dass zum Schießtraining Patronen gelagert wurden. Für das Zündnadelgewehr wurden zumindest 1867 noch Patronen vor Ort hergestellt. Patronenhülsen, Pulver und Zündhütchen wurden von Fabriken geliefert, die Bleikugeln von den Bataillonen selbst gegossen. (Schießplatz Vorschrift von 1867) Unter den beengten Verhältnissen vor 1893 wird es dafür vermutlich keinen Platz gegeben haben und danach war man längst zur industriellen Fertigung übergegangen.
Ein Beispiel für den Umfang der Patronenlagerung
im Pulvermagazin.
Ab 1. April 1914 wurden 80 000 S-Patronen (Feldmunition) für die Maschinengewehr-Kompanie 119 auf der Dornhalde gelagert. ( HStAS M 17/1 Bü 849)
Ab 1. April 1914 wurden 80 000 S-Patronen (Feldmunition) für die Maschinengewehr-Kompanie 119 auf der Dornhalde gelagert. (
Sicherung des Pulverhauses
Das Pulverhaus ist ganz oben. Lageplan von 1879. Damals stand noch eine Baracke an Stelle des späteren Garnisonsschützenhauses |
Die Fenster wurden vergittert, die Zäune verstärkt durch Bandeisen und Stacheldraht, für die Patrouillen sollten Kontrolluhren angeschafft werden.
Quellen:
Vorschrift zur Fertigung der Patronen für Zündnadel-Schießwaffen. Berlin 1861. Unveränderter Nachdruck 1867.
HStAS M 635/1 Bd. 55
HStAS M17/1 Bü 849
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