Freitag, 5. Juni 2020

Pferde

Wilhelm II
von Christian Speyer 1915
Der Schuppen mit seinen 9 Boxen wird gerne für einen Pferdestall gehalten. Das war er nicht. Offiziere kamen gerne zu Pferd zum Schießplatz, deshalb waren schon bei der Baracke von 1869 in einem Hof sechs Pferdeabstellplätze vorgesehen. 
Ob König Wilhelm II (siehe Abbildung) den Schießplatz besucht, weiß ich nicht. Ich vermute eher nicht. Er hätte allerdings schon einen richtigen Pferdestall vorgefunden, das zeigt ein Plan von 1890 aus den Bauakten.
Beim Plan geht es um den Bau einer Kantine (roter Grundriss), die damals viel kleiner geplant war, als das GHS, das 1893 gebaut wurde.
Die Württemberger Ulanen
haben auf der Dornhalde
nicht geschossen.
Die grauen Gebäude standen 1890 schon.
Rechts ist der Pferdestall eingezeichnet. Wann er gebaut wurde ist noch unbekannt.
Unten rechts sieht man das Wachhaus von 1880 und links daneben im späteren Garten des Schießplatzaufsehers und heutigen Blumenmeer ein Magazin für Schießscheiben.
Der große 9-Boxen-Schuppen stand noch nicht, er wurde erst 1898 gebaut.
Neben dem Pferdestall sieht man die Latrine, die 1898 an den heutigen Standort verlegt wurde.
Auf der Dornhalde haben keine Kavallerieeinheiten, wie die Ulanen, geschossen, er war nur für die Infanterie.

Plan 1890



Quellen:
Bauakten Stuttgart Dornhalde 1 und 1A
Abbildung: Christian_Speyer_-_König_Wilhelm_II._von_Württemberg_1915.jpg
Zu siehe leo-bw.de: Christian Speyer (1855-1929)
Abbildung: Württ._Ulanen_Nr._20_1867.jpg. 
Aus Wilhelm Gleich: “Die ersten 100 Jahre des Ulanen-Regiments König Wilhelm I. (2. Württemb.) Nr. 120, Tafel nach Seite 176. Autor: Milgesch

Mittwoch, 27. Mai 2020

Preußischer Schießplatz

Preußische Schießvorschrift, die auch
in Württemberg galt. (4)
Der Schießplatz auf der Dornhalde wurde zwar 1869 für die Armee des Königreichs Württemberg gebaut aber nach Preußischem Vorbild und betrieben nach Preußischem Reglement.

Nach der Niederlage im Deutschen Krieg an der Seite von Österreich von 1866 schloss Württemberg 1867 ein "Schutz- und Trutzbündnis" und führte eine Reform der württembergischen Armee nach preußischen Vorschriften und Reglements durch.(1)
Treibende Kraft war dabei nicht der König Karl, sondern der Generalstab der württembergischen Armee
Karl war von 1864 bis zu seinem Tod 1891 als König im Frieden Oberbefehlshaber der Württembergischen Armee, im Krieg war das der Kaiser. Bild von König Karl siehe unten.

Gleichzeitig mit dem Schießplatz auf der Dornhalde für im Feuerbacher Tal 1869 in der Mähderklinge ein Schießplatz mit zwei Bahnen gebaut.

Montag, 25. Mai 2020

Blumen und Bienen

Letztes Jahr um diese Zeit gab es die Ausstellung „Von Bäumen und Bienen“ auf der Dornhalde. Ausstellung kommt wohl demnächst auch wieder.  Bienen und viele blühende Blumen auf der Dornhalde gibt es jetzt schon. 
Blumen blühen im Prinzip zwar alleine. Damit es so aussieht, muss man Hand anlegen, nämlich die GSH-Gartengruppe.  
Zudem gibt es noch jede Menge Bäume im Wald....




Freitag, 22. Mai 2020

Die Wälle

Die Wälle auf dem Dornhaldenfriedhof stammen vom ehemaligen Schießplatz. 
Das ist im Prinzip richtig, allerdings nicht ganz. Dazu unten mehr.
Heute sind die Wälle Biotope, Lebensraum zahlreicher Pflanzen und Tiere.

Wall beim Eingang
Aus der Nähe

Samstag, 16. Mai 2020

Der Garten des Schießplatzaufsehers

Heute eine Blütenweide für Insekten und eine Augenweide für Spaziergänger, früher der Garten des Schießplatzaufsehers. Das Wachhaus wurde 1880 gebaut. Allerdings befand sich bis zum Bau des großen Schuppens, 1898, noch ein Magazin an dieser Stelle. Plan siehe unten.

Montag, 11. Mai 2020

Pulverhaus 1879


Pulverhaus. Plan von 1879
Plan 1912. Im roten Kreis Pulverhaus bis 1879,
danach zunächst Aufenthaltsraum für Mannschaften,
nach Bau des Garnisonsschützenhauses 1893
Waschküche.

Im blauen Kreis das Pulverhaus ab 1879
Wegen der weiten Entfernung zu den Kasernen mussten die Patronen und das Pulver in der Nähe des Platzes gelagert werden. Dazu diente zunächst eine kleine Hütte gegenüber dem Schießhaus rechts direkt neben den Bahnen. (Im Plan von 1912 im roten Kreis neben dem Garnisonsschützenhaus)




Trümmer vom Pulverhaus im Wald

Pulverhaus 1879

Diese bedenkliche Praxis wurde 1879 durch ein nach allen Regeln der damaligen Kunst angelegtes Pulverhaus beendet. (Siehe unten im Plan von 1879 und im Plan von 1912 im blauen Kreis). 
Es ist per Luftlinie 120 m vom Schützenhaus entfernt. Man erreichte es über eine eigene Zufahrt auf einem 250 m langen Weg. Die ersten 80 m dieses Wegs bilden heute Zufahrt zum Abluftturm des Heslacher Tunnels, geht man 50 m weiter in den Wald hinein, findet man noch einige Trümmer des Pulverhauses (siehe Abbildung unten). 



Was war im Pulverhaus

Über die Munitionsmenge, die hier gelagert wurde, gibt es 1907 eine Zahl: Am 7. November 1907 lagerten hier 100 kg Schwarzpulver und 50 kg Carbonit.(HStAS M17/1 Bü 849)