Sonntag, 13. September 2020

Maschinengewehr-Schießstand

Am 28.8.1918 wurde ein MG-Schießstand für die Dornhalde beschlossen. Auf Bahn VIII sollte möglichst schnell aus Holz ein Schießstand mit zwei Bahnen für das leichte MG 08/15 gebaut werden, 2,30 m breit und 4,75 lang, Baukosten 700 M. 
Auf der Schießbahn Mähderklinge im Feuerbacher Tal gab es schon ab 1916 zwei Maschinengewehr-Schießbahnen.
Plan MG-Stand vom 18.5.1934
1935 wurde aus Stahlbeton in der Bahn VIII ein neuer MG-Stand mit drei Bahnen gebaut. Die Akten des Genehmigungsverfahrens mit einem Schießplatzplan (siehe oben) befinden sich im Stadtarchiv. 
Der MG-Stand wurde bis 1968, zuletzt von der Bundeswehr, genutzt. In der Luftaufnahme von 1969 sieht man, dass der Schießplatz stark bewaldet war. Auf den trennenden Wällen standen Bäume. Der MG-Stand ist in der Abbildung unten ziemlich rechts. Ganz rechts, nicht ganz untern kann man das GSH, Wachhaus und Schuppen erahnen.

Luftaufnahme 1969

In der Krimiserie Stahlnetz in der Folge "Rehe" aus dem Jahr 1964 wurde auch auf dem MG-Schießstand gedreht. 

Der MG-Stand wirkt, als sei er nach dem 2. Weltkrieg erneuert worden. Akten dazu gibt es nicht, weder im Stadtarchiv, noch im Planungsamt oder Bauamt der Stadt Stuttgart, noch im Militärarchiv in Freiburg, schon gar nicht bei der Bundeswehr. 
Nicht besser sieht es mit Quellen zum Abriss des Schießplatzes nach 1970 und der Neuananlage des Friedhofs aus.
Heute sieht man keine Spuren mehr vom MG-Schießstand. Er liegt z. T. im Bereich der Lagerfläche des Friedhofs.

Der MG-Schießstand ist vor allem deshalb von großem Interesse, weil dort zwischen 1941 und 1944 militärgerichtliche Todesurteile vollstreckt wurden.


Quellen: 
StA Stuttgart  Stuttgart 116/4-Baurechtsamt 2358: Bauakten und Schießplatzplan 1934/35
Stadtmessungsamt Stuttgart: Ausschnitt Luftaufnahme 1969
Krimiserie Stahlnetz. Folge 18 a, Rehe, Erstsendung 16.6.1964

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